Knochenschwund

Osteoporose: Weitere Therapiebausteine

Weitere Therapiebausteine

Die Basistherapie bei Osteoporose umfasst eine gute Versorgung mit Calcium und Vitamin D. Bei erhöhtem Knochenbruchrisiko wird zudem eine Behandlung mit speziellen Osteoporose-Medikamenten empfohlen. Es gibt aber noch einige weitere Therapiemaßnahmen, die einen wichtigen Beitrag zur Behandlung des Knochenschwunds liefern.

Körperliches Training bei Osteoporose

Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern wirkt sich auch positiv auf die Knochen aus. Denn anders als viele denken, ist der Knochen kein „totes“ Gewebe. Durch bestimmte Bewegungsreize wird der Knochenstoffwechsel angeregt und die Knochen werden so gekräftigt.

Allerdings kommt es auf die richtige Art der Bewegung an. Damit die gewünschten Effekte erreicht werden, ist ein steter Wechsel von Zug- und Druckbelastungen gefragt. Deshalb wird bei Osteoporose ein Krafttraining empfohlen, das an die individuellen Bedürfnisse angepasst ist. Es stabilisiert auch die Haltung und kann so das Risiko für Stürze senken. Zusätzlich sollte auch ein Koordinationstraining erfolgen, denn so lassen sich Gleichgewichtsgefühl und Reaktionsvermögen schulen – und auch das kann dazu beitragen, gefährliche Stürze und damit Knochenbrüche zu vermeiden. Wichtig ist, dass das Training langfristig angelegt ist und mindestens zwei bis dreimal pro Woche erfolgt.

Osteoporose-Behandlung: Darauf kommt es an

  1. Frühzeitig mit der Behandlung beginnen
  2. Therapiebeginn „lohnt“ sich zu jedem Zeitpunkt
  3. Dranbleiben ist wichtig
  4. Bisphosphonate zeitversetzt zu Calcium einnehmen

Tipps bei Osteoporose

Auf eine gute Calciumversorgung achten
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Auf eine gute Calciumversorgung achten

Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff und ein zentraler Baustein unserer Knochen. Bei Osteoporose ist eine gute Calcium-Versorgung ein wesentlicher Bestandteil der Basistherapie. Gute Calciumquellen sind vor allem Milch, Käse und Joghurt. Aber auch grünes Gemüse, Kräuter und calciumreiche Mineralwässer können zur Versorgung beitragen. Was viele nicht wissen: Jeder zweite Deutsche nimmt zu wenig Calcium auf1. Insofern sollten gerade Osteoporose-Patienten auf eine ausreichende Zufuhr achten. Die Osteoporose-Leitlinien2 empfehlen eine tägliche Gesamtaufnahme von 1000 Milligramm. Wer das nicht über die Ernährung schafft, kann auf entsprechende Präparate aus der Apotheke zurückgreifen.

Weitere Tipps zur Ernährung bei Osteoporose

1 Nationale Verzehrsstudie II (2008). Herausgeber. Max Rubner-Institut. Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel.
2 DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern.

Vitamin D – das Knochenvitamin
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Vitamin D – das Knochenvitamin

Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt und unterstützt die Knochenhärtung. Es ist nur in wenigen Lebensmitteln in relevanten Mengen enthalten, sodass die Nahrung nur rund 10 Prozent des Bedarfs abdecken kann. Eine viel wichtige Rolle spielt daher die körpereigene Bildung des Vitamins in der Haut. Die kann allerdings nur ablaufen, wenn ausreichend Sonnenlicht auf die Haut einwirkt. Experten empfehlen daher, Gesicht und Arme täglich für mindestens 30 Minuten von der Sonne „küssen“ zu lassen. Da das in unseren Breitengraden nicht immer möglich ist, wird speziell für Osteoporose-Patienten eine Zufuhr von 800 bis 1.000 I.E. (Internationale Einheiten) über entsprechende Präparate aus der Apotheke empfohlen.1

1 DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern.

Regelmäßige Bewegung
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Regelmäßige Bewegung

Ein angepasstes Bewegungsprogramm ist ein wichtiger Bestandteil der Osteoporose-Therapie. Denn durch mechanische Reize wird der Knochenstoffwechsel angeregt – auf diese Weise wird der Knochen gekräftigt und widerstandsfähiger. Gefragt sind dabei vor allem Zug- und Druckbelastungen und ein Wechsel zwischen Be- und Entlastung. Ein spezielles Krafttraining kann das leisten und wirkt sich zusätzlich auch positiv auf die Muskulatur und die Körperhaltung aus. Das sind wichtige Faktoren, um die Gefahr von Stürzen und damit auch von Knochenbrüchen zu verringern.

Entscheidend ist dabei, dass das Bewegungsprogramm auf den individuellen Trainingszustand zugeschnitten ist und von einem qualifizierten Trainer angeleitet wird.

Mehr Tipps zum Thema Sport bei Osteoporose

Stürze vermeiden
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Stürze vermeiden

Im Verlauf der Erkrankung werden die Knochen zunehmen porös und können schon bei einfachen Stürzen brechen. Umso wichtiger ist eine wirksame Sturzprävention – und die beginnt in den eigenen vier Wänden. Beseitigen Sie Stolperfallen wie rutschige Teppiche oder Telefonkabel im Flur. Auch unpassendes Schuhwerk und schlecht sitzende Kleidung (z. B. zu lange Hosen) können Stürze begünstigen. Darüber hinaus spielt auch eine gute Innenbeleuchtung eine wichtige Rolle. Zusätzlich sollten Sie Ihre Koordinationsfähigkeit und Ihr Gleichgewichtsgefühl trainieren – das geht zum Beispiel im Rahmen von Osteoporose-Gymnastik-Kursen, die ein solches Funktionstraining beinhalten.

Information und Austausch
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Information und Austausch

Informieren Sie sich über das Krankheitsbild und die Behandlung. Bei Osteoporose können Sie selbst viel dafür tun, um dem Knochenschwund entgegenzuwirken. Neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung können Sie Risikofaktoren wie zum Beispiel das Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden. Viele Osteoporose-Patienten empfinden den Austausch mit anderen Betroffenen als sehr bereichernd, daher wird auch von Experten die Teilnahme an qualifizierten Selbsthilfe-Angeboten empfohlen.

Sturzprophylaxe bei Osteoporose

Die Vorbeugung von Stürzen spielt eine wichtige Rolle, um Knochenbrüche zu verhindern. Speziell der Oberschenkelhalsbruch ist bei älteren Menschen besonders gefürchtet, da viele Betroffene sich nicht mehr richtig davon erholen.

Im Rahmen einer Sturzprävention werden zum Beispiel folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Stolperfallen beseitigen (z. B. rutschige Teppiche, Telefonkabel, zu lange Hosen, schlechtes Schuhwerk)
  • Für eine ausreichende Ausleuchtung der Räume sorgen (auch nachts)
  • Haltegriffe im Bad anbringen
  • Sehkraft überprüfen und Sehschwächen durch geeignete Brille ausgleichen
  • Bei Gehbehinderungen eine Gehhilfe verwenden
  • Kreislaufstörungen behandeln
  • Hüftprotektoren (gepolsterte Kunststoffschalen, die über der Hüfte angebracht werden)
  • Gleichgewichts- und Koordinationstraining
Wichtig: Wichtig:

Bestimmte Medikamente können das Sturzrisiko erhöhen. Ob die Arzneimittel durch andere ersetzt werden können, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Setzen Sie derartige Medikamente jedoch nie eigenmächtig ab.

Osteoporose: Symptome & Folgen

  1. Knochenbrüche
  2. Schmerzen
  3. Bewegungseinschränkungen
  4. Abnahme der Körpergröße
  5. „Witwenbuckel“
  6. „Tannenbaum-Phänomen“
  7. Pflegebedürftigkeit
  8. Störungen der Lungenfunktion

Schmerztherapie bei Osteoporose

Akute Schmerzen bei Osteoporose können nach einem Knochenbruch zum Problem werden. Durch gehäufte Wirbelkörperbrüche kann ein sogenannter „Witwenbuckel“ (Rundrücken) entstehen, der von einem Verlust an Körpergröße begleitet wird. Dies führt zu einer veränderten Statik des gesamten Bewegungsapparates und löst oft schmerzhafte muskuläre Verspannungen und Verhärtungen aus. In der Folge können sich chronische Rücken- oder Kreuzschmerzen entwickeln. Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Schmerzen ist eine geeignete Schmerztherapie wichtig, um die Beschwerden schnell zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Nicht zuletzt kann dadurch verhindert werden, dass ein gefährlicher Teufelskreis aus Schmerzen, körperlicher Schonung und weiterem Knochenschwund entsteht.

Osteoporose – Kreisverlauf

Zur Linderung von Schmerzen bei Osteoporose stehen folgende Therapieoptionen zur Verfügung:

  • Herkömmliche Schmerzmittel (z. B. Diclofenac, Ibuprofen) für die kurzzeitige Behandlung
  • Lokalanästhetika, die vom Arzt gespritzt werden
  • Opioide (wenn die Schmerzen sich durch herkömmliche Wirkstoffe nicht lindern lassen)
  • Krankengymnastische Übungen
  • Kälte- oder Wärmeanwendungen
  • Entspannungsübungen (z. B. Progressive Muskelrelaxation)
  • Psychologische Schmerztherapie (z. B. Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie)
  • Operationsverfahren bei Wirbelkörpereinbrüchen (Vertebroplastik, Kyphoplastik)

Selbsthilfe & Reha

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Behandlung kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe sein. Viele Osteoporose-Patienten profitieren davon, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Informationsangebote zu nutzen. Darüber hinaus kann auch eine Rehabilitation bei Osteoporose sinnvoll sein, um die Bewegungsfunktionen durch ein gezieltes Training wiederherzustellen und das Sturzrisiko zu reduzieren.

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